Juni 2014: Spass und Frust

Noch immer gehe ich bis Ende Juni freitags in meine Agility-Dressur-Viertelstunde nach Fräschels. Mein Sportlehrer ist zwar sehr streng, hat mich auch schon mächtig angebrüllt oder mir Wasser ins Gesicht gespritzt und meiner Frau gesagt, ich sei ein halbwegs unkontrollierbares Energiebündel, sie müsse mit mir Fraktur sprechen, aber er hat mich gern, und ich liebe ihn ebenfalls, versuche deshalb meist, mein Bestes zu geben. Als wuschelpelziger Teenager brennt oft mein Temperament mit mir durch.

Deshalb war es nicht von ungefähr, dass ich zusammen mit vier andern, mehr oder weniger "Schwierigen" ausgewählt wurde, am 7. Juni zu einer Prüfungslektion im "Rund um Hund" anzutreten. - Eine Dame musste an diesem Tag bei meinem Agility-Trainer die Prüfung zum SKN-Kurs wiederholen und während der Lektion den fünf Teams Ratschläge geben können, wie sie sich in Alltagssituationen am besten verhalten sollten. Eine echte Herausforderung mit uns Wildfängen ... Aber: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Es war, als würden sich zahme Lämmchen bewegen ... und die Prüfungsdame bestand mit Bravour!

Video dazu: Prüfungslektion zum SKN-Kurs, 7. Juni, "Rund um Hund", Fräschels 

 

Es gibt vieles, wozu ich ein ganz besonderes Verhältnis habe: So hasse ich beispielsweise die meisten Insekten, wenn sie mir um die Nase brummen, oder verschlossene Schränke, zu deren Inhalt ich nicht gelange; Schachteln dagegen liebe ich unter den Kartongegenständen speziell, weil sie viele Knabberecken haben und sich hübsch zerlegen lassen. - Das Riesending, das am Freitag, dem 13. (!!!) ein uniformierter Zweibeiner aus einem gelben Transportauto hob und für mich (?) in meinem Garten abstellte, übertraf das höchste der Gefühle: ein mit "Gartentisch grün" beschrifteter Riesenkarton.

Der Uniformierte hatte nicht gewagt, das Prachtsstück zur Haustüre zu schleppen, weil er vor dem Schild (zum Vergrössern ins Foto klicken)

schwach geworden war. So wurde Freitag, der 13., für meinen Vizechef doch noch zum Unglückstag: Er tat sich ordentlich schwer, das Ding auf dieTerrasse zu schleppen und noch schwerer damit, aus den ca. 25 Teilen gemäss "Bauplan" einen Tisch zu zimmern. Der Transportkarton aber war umwerfend: Zum ersten Mal konnte ich so ein Teil von Innen betrachten ... und besass für ein paar Stunden eine Terrassenhütte:

Als Kind einer Wasserhund-Mutter sollte ich eigentlich eine Wasserratte sein. Bis anhin jedoch sagte mir das kühle Nass nicht besonders zu: Den Mini-Pool im Garten (zum Vergrössern ins Foto klicken)

finde ich dumm: Darin ertränken sich bloss Wespen oder schwimmen Blätter ... und als Trinkschale ist er zu protzig. - Das grössere "Bassin" von Galaxie

haben meine Menschen leider noch nicht aufgebaut. Es sind zu viele Erinnerungen damit verbunden ...

 

Doch zurück zum Thema Wasser: Die vielen kleinen Seen zwischen dem Belpberg und dem Aarelauf fand ich stets praktisch, um bei warmem Wetter darin die Pfoten abzukühlen ... bis mir am Dienstag, 17. Juni, mein Freund Luca

das Schwimmen beibrachte. Video dazu: Der Schwimmlehrer und seine Schülerin

 

Manchmal habe ich wirklich beinahe Mitleid mit mir und bekomme den Eindruck, dass älter werden und bald am Tor zur Welt der Erwachsenen schnuppern können - darauf habe ich mich doch so gefreut! - , nichts anderes bedeutet als immer mehr Verbote respektieren zu müssen: Durfte ich als Welpe noch nach Lust und Laune umher rennen und wurde gar ermuntert, dies mit Kollegen zu tun, wird mir seit geraumer Zeit beim Spazieren ein 12 m langes Ding, Schleppleine

nennt es meine Frau, an mein Brustgeschirr gehängt, mit der Begründung, dass ich einstmals (wohl erst nach 1 - 2 Jahren?!) überall im Freilauf mitgenommen werden könne und nicht unkontrollierbar abhaue, wie ich das oft noch tue. Wichtig sei das auch fürs Agility und "Sanitätshündele". - Der Richtigkeit halber muss ich allerdings anfügen, dass die lästigen Schleppleineübungen immer erst beginnen, nachdem ich mich allein oder mit Kollegen habe auspowern können ... Dennoch sind sie nicht nach meinem Geschmack, diese Exerzitien. Selbst in meinem Aufbaukurs zur Grunderziehung gehts nicht so streng zu; da wird auch mächtig für Abwechslung und Action gesorgt: So durfte ich beispielsweise am 18. Juni um 18.15 h am Berntor in Murten (zum Vergrössern ins Foto klicken:)

zusammen mit meinen Kollegen zu einer Stadttour antreten.

Murten erleben
Wissenswertes über Murten in Kürze, mit tollem Detailplan der Altstadt-Sehenswürdigkeiten
murten-erleben.pdf
Adobe Acrobat Dokument 2.8 MB

Wie ich mich freute und mich dementsprechend in die Leine legte!

Bevor gestartet werden konnte, hiess man meine Chefin und mich in eine Telefonzelle gehen und "Sitz" machen - natürlich galt Letzteres nur für mich! Statt zu telefonieren lobte mich meine Frau, und wir verliessen die Kabine wieder ... das soll einer verstehen! Darauf hin kam endlich Bewegung in den Abend: In ordentlichem Abstand von einander lustwandelten alle Teams durch die Lauben  (zum Vergrössern ins Foto klicken:)

des schmucken Städtchens, vorbei an unzähligen Pizzerien und Restaurants,

deren zahlreiche Gäste etwas über meiner Nasenhöhe leckere, intensiv duftende Häppchen verzehrten - es wäre ein Leichtes gewesen am Gaumenschmaus teil zu nehmen, aber ich beherrschte mich! - und mussten mindestens einmal die Strasse überqueren.

An der Leine zerrend wie nie zuvor, gab ich alles, um der Versuchung möglichst rasch zu entfliehen; meine Frau blieb von Zeit zu Zeit atemlos stehen, seufzte, sagte immerzu "doucement", was die Menschenmenge offensichtlich überhörte ... und war erleichtert, als wir bei einem Brunnen

 

< ins Bild klicken: Infos zu allen Brunnen von Murten, mit Plan -

cliquer dans l'image pour avoir des infos sur toutes les fontaines de Morat, avec plan

eine Verschnaufpause einlegen durften. Ich glaube, die Lust am "Wandeln" war meiner Chefin unterdessen mehr oder weniger vergangen; meine Lust dagegen war erst so richtig angeregt, und ich stellte mich mit Begeisterung den folgenden Aufgaben:

  • Doppeltreppe vor Hauseingang hoch und runter (wenn möglich samt menschlicher Begleitung)
  • Lift fahren in eine Tiefgarage hinunter
  • Metalltreppe hoch gehen
  • Aussicht geniessen im Lindensaal, eine von Bäumen gesäumte Terrasse mit fantastischem Blick über den Murtensee und zugleich eine der ältesten Promenaden Murtens (die dortigen Schachspieler interessierten mich weit mehr!)

 

  • Rückkehr durch die Lauben zum Ausgangspunkt
  • Restaurantbesuch,

welchen meine Chefin nicht mehr wirklich geniessen konnte: Die "Dressur-Nummer" hatte sie völlig geschafft, und ihr "Zug-Arm" schmerzte. (Am 8. August bekam ich eine zweite Chance und zeigte meiner Frau, wie artig ich mich zu benehmen weiss. Video dazu: Saphiras Sightseeing Tour) - Das Gute daran wird sein, dass ich in Bern regelmässig werde in die Stadt gehen dürfen ... um zu üben, meint meine Frau. Mir solls recht sein; ich liebe Abwechslung, jedoch nicht solche, wie ich sie am 27. Juni erlebte: (zum Vergrössern ins Foto klicken:)

 

Munter beinelte ich während des Mittagsspaziergangs vis-à-vis von Cugy auf dem Feldweg meinen Menschen voraus, als ich plötzlich in einer lebendigen Wolke stand: Ich war in einen sich am Boden sammelnden Bienenschwarm getreten, und die verflixten "Brummer" glaubten, sich gegen mich wehren zu müssen. Tat das weh!: Stiche in den Pfoten, am Körper ... überall. Weshalb bloss sahen mich diese Tierchen als ihren Feind an - hatte ich doch bis anhin nur Gutes über sie gehört:

Bienen, Lehrmeister des Lebens
Bienen.ppt.pps
Microsoft Power Point Präsentation 2.1 MB

Ich rannte und rannte, schlug im Gras Purzelbäume, um mich meiner Angreifer zu erwehren, wurde schliesslich ins Auto gehoben und nach Hause gefahren. - Vorerst schlug ich noch wild um mich, aber schlagartig konnte ich kaum mehr atmen, und eine unendliche Müdigkeit überkam mich. - Meine Frau rief den Tierarzt an, unsern Nachbarn ... "Mittagspause, keine Sprechstunde", meldete der Telefonbeantworter. Da sah mein Vizechef, dass ich gelähmt war, und die Augen nicht mehr bewegte. Sofort packte er mich, ab ins Auto, und wir rasten in die Tierklinik unseres Nachbarn, die zum Glück bloss 1/2 km entfernt liegt:

cabinet vétérinaire Sieber Charbon 026 663 96 00
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Rasch nahm man sich dort meiner an: wägen - Herztöne abhören - Bein rasieren - intravenöse Allergiespritze ... und für den Rest des Tages döste ich daheim nur noch vor mich hin. - Bereits am nächsten Morgen erwachten meine Lebensgeister wieder ... und bald war alles wie ein böser Traum, worauf ein wunderbares Erwachen folgte: Mit Tränen in den Augen (weshalb bloss??) liebkoste mich meine Chefin noch viel mehr als sonst, und immer wieder gab es ein Extra-Leckerchen.

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